Vi–CELL BLU im Fast Mode
Mit dem Vi–CELL BLU wurde die Vi–CELL Zellanalysator-Familie um eine neue Platereader-Funktion erweitert. Dank der Plattenoption kann der Anwender das Gerät im kontinuierlichen Betrieb mit bis zu 96 Proben oder einer Kombination von Proben und Kontrollen beladen.Die Bearbeitung einer so großen Zahl von Proben ist jedoch mit einer erheblichen Laufzeit verbunden, ca. 3 Stunden für eine ganze Mikrotiterplatte. Dies wirft Fragen auf, wie die, ob ein Gerät für eine so lange Zeit belegt werden kann oder ob es zu Vitalitätsveränderungen bei Zellen kommt, die außerhalb der Inkubatorumgebung nicht stabil genug sind. Um diese Bedenken auszuräumen, haben wir den Vi–CELL BLU mit einem optionalen Betriebsmodus „Schnell“ ausgestattet, der in Platten- wie auch Karussellkonfi gur ationen genutzt werden kann, um den Wechsel von einer Probe zur nächsten erheblich zu beschleunigen.
Waschmodus | Benötigtes Volumen |
Probenbearbeitungsintervall, 100 Bilder, ca. 2 × 10^ Zellen/ml (mm:ss) |
Bearbeitungszeit vollständige Platte, 96 Proben, 100 Bilder, ca. 2 × 10^ Zellen/ml (mm:ss) |
Normal | 200 µL | <130 s Typische Analysedauer im Modus „Normal“: 110 seconds | Geschätzt: 3:28:00 Typisch: 2:56:00 |
Schnell | 170 µL | <90 s Typische Analysedauer: 80 s |
Geschätzt: 2:24:00 Typisch: 2:08:00 |
Der Modus „Schnell“ verkürzt die Dauer des Waschzyklus so, dass ca. 30 % Probenbearbeitungszeit eingespart wird. Der Nachteil ist ein potenziell erhöhtes Risiko der Probenverschleppung, da weniger gründlich gewaschen wird als im Modus „Normal“. Dieser Nachteil kann bei bestimmten Probentypen und Laufzeiten in Kauf genommen werden.
Außerdem ist zu beachten, dass die Nutzung des Modus „Schnell“ über längere Zeit zu einer verstärkten Ablagerung von Trypanblau und proteinhaltigem Material im Schlauchsystem des Geräts führen kann, so dass regelmäßige Dekontaminationsläufe empfohlen werden.
Einrichtung des Modus „Schnell“
Der Waschmodus kann bei der Probenprotokollierung konfi guriert oder in den Laufvoreinstellungen als Standard eingestellt werden. Er kann entweder über die Probeneinrichtungsleiste ausgewählt werden, damit mehrere Proben mit denselben Einstellungen protokolliert werden, oder er kann geändert werden, wenn die Probe in der Warteliste aufgeführt wird. Weitere Informationen sind der Gebrauchsanweisung zu entnehmen.Beurteilung der Verschleppung zwischen Läufen
Die grundlegende Vorgehensweise zur Beurteilung der Verschleppung besteht darin, Zellen-/Bead- Proben und Leerpuff erproben entweder auf einer Platte oder im Karussell abwechselnd anzuordnen und entweder im Waschmodus „Normal“ oder „Schnell“ zu bearbeiten. Nachstehend ist ein Beispiel eines solchen Laufs dargestellt.
Proben-ID | Waschmodus | Probentyp | Zellzahl |
Beads–L07–norm.015 | Normal | L5 Bead | 11903 |
Blanks–L07–norm.016 | Normal | Leerprobe | 21 |
Beads–L07–norm.017 | Normal | L5 Bead | 12061 |
Blanks–L07–norm.018 | Normal | Leerprobe | 5 |
Beads–L07–norm.019 | Normal | L5 Bead | 11444 |
Blanks–L07–norm.020 | Normal | Leerprobe | 26 |
Beads–L07–fast.001 | Schnell | L5 Bead | 11717 |
Blanks–L07–fast.002 | Schnell | Leerprobe | 24 |
Beads–L07–fast.003 | Schnell | L5 Bead | 11368 |
Blanks–L07–fast.004 | Schnell | Leerprobe | 28 |
Standard-Beads der Größe L5 (6602794 Charge 9012057F) wurden aufgrund ihrer Nenngröße und ihrer ungefähren Partikeldichte von ca. 4 × 106 Beads/ml als allgemeine Kontrolle verwendet. Das Gerät wurde mit einem für L5-Beads konfi gurierten Zellprofi l auf Basis des Standardprofi ls für L10-Beads betrieben.
Der Standard-Zelltyp CHO wurde zur Prüfung auf Verschleppung bei biologischen Proben verwendet. Die absolute Konzentration lag bei etwa 3 × 106 Zellen/ml; dies ist jedoch kein kritischer Parameter, da das Hauptaugenmerk der Prüfung auf dem Vergleich der Zellzahl der normalen und der Leerproben liegt. DieZellen wurden mit dem Standardprofi l für den Säuger-Zelltyp analysiert.
Die Partikelkonzentration war hier nicht kritisch, wurde jedoch als Indikator für die erwartete Leistung herangezogen. Es wurde jeweils die Partikelanzahl von Probe und Leerprobe erfasst. Die Restverschleppung wurde anhand der Anzahl der in den Leerproben vorhandenen Beads bestimmt. Zusätzlich wurde eine Zufallsanalyse der aufgenommenen Bilder durchgeführt, um zu verifi zieren, dass es sich bei den in den Leerproben erkannten Partikeln um Beads und nicht um andere Fremdkörper handelte.
Die Zählwerte der Leerproben schwanken stark, wie es bei der Analyse von Proben ohne Partikel zu erwarten ist. Dies führt zu gewissen Problemen bei den internen Berechnungen, so dass diedurchschnittliche Partikelzahl der Parameter mit den geringsten Schwankungen ist.
Ergebnisse
Geräteeinstellungen für die Analyse
Zelltyp | BCI L5 Beads | Säuger |
Minimaler Durchmesser (μm) | 2 | 6 |
Maximaler Durchmesser (μm) | 10 | 30 |
Bilder | 100 | 100 |
Zellschärfe | 22 | 7 |
Minimale Zirkularität | 0.75 | 0.1 |
Decluster-Grad | Mittel | Mittel |
Aspirationszyklen | 3 | 3 |
Spothelligkeit lebensfähiger Zellen (%) | 50 | 55 |
Spotfl äche lebensfähiger Zellen (%) | 1 | 5 |
Mischzyklen | 3 | 3 |
Nachstehend sind die Ergebnisse aus mehreren Läufen sowohl mit Karussell- als auch mit Plattenbeladung aufgeführt. Die Daten sind als gepaarte Ergebnisse dargestellt und geben den durchschnittlichen Zählwert der Proben und den zwischen den Proben erfassten durchschnittlichen Verschleppungs zählwert an.
L5 Beads
Lauf | Waschmodus | Zählwert L5-Beads |
Zählwert Bead- Verschleppung |
% Verschleppung | Anz. Probenpaare |
1 | Normal | 10629 | 108 | 1.01% | 20 |
2 | Normal | 11784 | 11 | 0.10% | 26 |
3 | Normal | 11414 | 164 | 1.44% | 60 |
4 | Normal | 11862 | 236 | 1.99% | 60 |
5 | Normal | 11326 | 161 | 1.42% | 40 |
1 | Schnell | 9392 | 226 | 2.40% | 20 |
2 | Schnell | 11147 | 38 | 0.34% | 54 |
CHO-Zellen
Lauf | Waschmodus | Zählwert L5-Beads |
Zählwert Bead- Verschleppung |
% Verschleppung | Anz. Probenpaare |
1 | Normal | 3939 | 3 | 0.07% | 38 |
2 | Normal | 5546 | 9 | 0.16% | 48 |
3 | Normal | 7986 | 3 | 0.04% | 26 |
4 | Normal | 5310 | 27 | 0.51% | 24 |
1 | Schnell | 3952 | 5 | 0.13% | 38 |
2 | Schnell | 5281 | 23 | 0.44% | 36 |
3 | Schnell | 8595 | 21 | 0.24% | 24 |
Schlussfolgerungen
Ein t-Test mit den Bead-Restzahlen für den Waschmodus „Normal“ und „Schnell“ ergab einen p-Wert von 0,986, was bedeutet, dass im Hinblick auf die Probenverschleppung kein statistisch signifikanter Unterschied zwischen den beiden Waschmodi besteht. Das Gerät kann somit in beiden Modi mit der Sicherheit betrieben werden, dass die Probenverschleppung vernachlässigbar ist.
Der Variabilitätsgrad bei den Leerproben kann zwar extrem hoch sein, da so wenige Partikel gezählt werden, doch die prozentuale Verschleppung lag in allen Testfällen stets deutlich unter 1 %.
Das Produkt ist nicht zum Einsatz in der Diagnostik verifiziert oder validiert.